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Tierische Fünflinge beim Bühnenaufbau gerettet

Tierische Fünflinge beim Bühnenaufbau gerettet  (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Tierische Fünflinge beim Bühnenaufbau gerettet

„Ist das ein neuer Handyklingelton oder tschilpen hier irgendwo Vögel?“, fragten sich die Holzhausmimen gestern während einer Pause beim Aufbau der Festspielbühne auf dem Salzberg. Das Geräusch war schwer zu orten, doch nach einigem Suchen  fand Helferin Jeanette Adenstedt die Ursache: In einer nur 5 cm breiten Öffnung eines Requisitencontainers saßen Jungvögel und schrieen um die Wette. „Wahrscheinlich haben sie Hunger“, vermutete Helferin Franziska Vorpahl. Kein Wunder: Der Requisitencontainer war schon einen Tag zuvor vom Gelände des Kaliwerks Zielitz auf den Salzberg gebracht worden. Die Vogelmutter hatte demzufolge ihre Vogelkinder aus den Augen verloren und konnte sie nicht weiter füttern.

Die Sonne brannte auf den Container und in dem Loch, das die Vogelmutter als Brutplatz ausgesucht hatte, wurde es immer heißer. Mit viel Geduld und täuschend echt klingenden Vogelrufen gelang es Jeanette nach und nach alle Vogelkinder aus dem heißen Loch zu ziehen. Fünf kleine Spatzen saßen danach verängstigt in einem Korb und drängten sich aneinander.

 

Doch nun war guter Rat teuer, denn Menschen sind im Fangen von Insektenfutter nicht besonders gut. Zum Glück fand sich im Ensemble des Holzhaustheaters gleich kompetente Hilfe. Steffi Engelbrecht wird im Märchenspiel „Die Bremer Stadtmusikanten“ die Tierärztin und Märchenerzählerin Diana Doolittle spielen, aber sie ist auch im wirklichen Leben Tierärztin. „Für den Anfang wäre am besten mageres Schabefleisch als Futter“, riet die Rogätzerin.

Theaterleiterin Sigrid Vorpahl machte sich sofort auf den Weg ins Dorf Zielitz um beim Fleischer ganze 50 Gramm frisches Rindergehacktes einzukaufen. Die Verkäuferin war nicht besonders glücklich über diesen Rieseneinkauf, aber die kleinen Spatzen rissen sofort die Schnäbel auf und ließen sich Minifleischbröckchen hineinstopfen. „Jetzt verstehe ich auch, warum man sagt: Jemand isst wie ein Spatz“, sagte Franziska Vorpahl, denn von den 50 Gramm Schabefleisch waren anschließen noch mindestens 45 Gramm übrig. Doch die Vogelkinder waren fürs erste gerettet.

Jeanette nahm die Spätzchen mit nach Hause und füttert sie seitdem alle zwei Stunden. Die Chancen stehen gut, dass sie demnächst das Fliegen lernen und dann für sich selbst sorgen können.

Übrigens wurde der Sperling schon einmal zum „Vogel des Jahres“ gewählt, weil seine Bestände in unserer Region deutlich zurückgegangen sind. Um so mehr freuen sich die Holzhausmimen, dass sie den tierischen Fünflingen das Leben retten konnten.

 

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