Breitbandausbau in der Verbandsgemeinde Elbe-Heide - wie geht es weiter?

In den letzten Wochen erreichten uns verstärkt Anfragen zum geplanten Ausbau des Breitbandnetzes in der Verbandsgemeinde.

Dies ist verständlich, da die Informationsveranstaltungen der "Breitbandengel" bereits im April und Mai 2018 stattfanden. Im Folgenden möchte ich auf das Erreichte, die nächsten Schritte und auf häufige Fragen eingehen.

 

Ein Breitbandnetz, also ein Glasfasernetz, das Daten in Lichtgeschwindigkeit überträgt, ist in vielen entwickelten Ländern der Erde bereits Standard. In wenigen Jahren, viele sagen schon heute, wäre das genutzte Telefon-Kupfernetz der Telekom aus physikalischen Gründen am oberen Ende seiner Leistungsfähigkeit angekommen. Mit ihm werden wir jedenfalls keine Übertragungsraten im Gigabitbereich realisieren können, wie dies aber schon bald erforderlich ist.

 

Zunächst die wichtigsten Schritte bisher:

 

23.10.2017

- Abschluss des Netzbetriebsvertrages mit dem zukünftigen Netzbetreiber, der DNS:NET Internet Service GmbH aus Berlin

 

04/05. 2018

– Abschluss von Vorverträgen mit potenziellen Endkunden des Breitbandnetzes

 

27.06.2018

– Abschluss eines Vertrags zum Bau des Breitbandnetzes mit dem Bauunternehmen OST BAU aus Osterburg

 

29.07.2018

– Freigabe der Planungsleistungen für die Ausbaugebieten Angern und Burgstall (das Gemeindegebiet beider Gemeinden incl. aller Ortsteile)

 

05.12.2018

– Vorlage der Entwurfsplanungen für die Cluster Angern und Burgstall

 

17.12.2018

– Beschluss des Verbandsgemeinderates zur Freigabe von Planungs- und Steuerleistungen für Born, Hillersleben-Dorf und Lindhorst

 

15.01.2019

–   Beantragung des finalen Fördermittelbescheides

 

Aber weshalb dauert das so lange?

 

Dafür stehen 2 Hauptgründe.

In den letzten Jahren brummt die Baubranche hierzulande. Überall, im öffentlichen als auch im privaten Sektor, wird gebaut. Freie Kapazitäten zu annehmbaren Preisen zu finden war schwierig. So mussten zeitaufwendige Ausschreibungsverfahren wiederholt werden, um Projektsteuer, Fachplaner und eine Baufirma zu finden. Die Planungsbüros und die Baufirmen haben es ihrerseits auch nicht leicht, ausreichend Fachpersonal oder Subunternehmen zu binden, um Megaprojekte zügig abzuarbeiten.   

Zum anderen sind die bürokratischen Hürden recht hoch. Für Fördermittelanträge sind umfangreiche Anlagen zu erstellen und die europaweiten Ausschreibungsverfahren sind kompliziert und langwierig.

 

Wie geht es nun weiter?

 

Aus der Ende 2018 vorgelegten Entwurfsplanung für die Ausbaugebiete Angern und Burgstall entsteht derzeit die konkrete Ausführungsplanung. Erst dann kennen wir die genauen Kosten. Sollte sich der Ausbau als wirtschaftlich erweisen, wovon wir ausgehen, wird gebaut. Baustart ist nach gegenwärtigem Erkenntnisstand im Mai/Juni diesen Jahres. Wird in diesen 2 Ausbaugebieten gebaut, läuft zeitgleich die Planung in den nächsten Ausbaugebieten an. Für die weiteren Orte wird dieser Rythmus dann fortgesetzt.

 

Aber in unserer Verbandsgemeinde blieb die Vorvermarktung hinter den Erwartungen zurück, wird das überhaupt was?

 

Einfacher wäre es, wenn wie in der Gemeinde Oebisfelde-Weferlingen, die für die Wirtschaftlichkeit erforderliche Quote bereits in der Vorvermarktung erreicht worden wäre. Bei uns sind die Vorvermarktungsquoten sehr unterschiedlich. So haben wir zunächst dort begonnen, wo wir die höchsten Quoten erreichen konnten, eben in den Ausbaugebieten Angern und Burgstall. Auch die Auswahl der nächsten Ortsteile erfolgte nach diesen Gesichtspunkten.

In Oebisfelde-Weferlingen ist die Bauphase bereits angelaufen, zu den ohnehin hohen Anschlussquoten von über 60 % kamen dort noch einmal 15 bis 20 % hinzu. Auf diesen „Baggereffekt“ setzen auch wir. In größeren Orten wie Colbitz, Rogätz oder Zielitz ist zudem die Bildung von Teilausbaugebieten möglich, d.h. es werden zunächst die Straßenzüge mit hohem Anschlussgrad versorgt.

 

Gilt mein Vertrag noch?

 

An die Vorverträge sind sie als Antragsteller ein Jahr gebunden. Einer Verlängerung oder eines Neuabschlusses bedarf es von daher nicht. Sie sind auch nach diesem Jahr bei der DNS-Net für einen Anschluss vorgemerkt. Selbstverständlich gelten auch die Konditionen wie vereinbart. Nach der Ausführung hat der Anschlussvertrag, eine Laufzeit über 2 Jahre.

 

 

Kann ich noch Verträge für den Breitbandanschluss abschließen?

 

Ja, solange in ihrer Straße noch nicht gebaut worden ist, ist eine kostenfreie Anmeldung noch möglich. Die Kosten des Hausanschluss von durchschnittlich 2000 € sind dann noch förderfähig, d.h. sie zahlen neben der monatlichen Gebühr nur einen einmaligen Anschlusspreis von 99 €. Nur echte "Nachzügler" müssen die Anschlusskosten von mind. 2000€ selbst tragen.

 

Ihr

 

Thomas Schmette

Verbandsgemeindebürgermeister

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