Dolle

Lindenstraße (mit Postagentur)
Gemeindebüro

Lage:
Dolle liegt auf einer Höhe von 69m im Norden des Bördekreises, am östlichen Rand der Colbitz-Letzlinger Heide, hat ca. 50km² Fläche und liegt zwischen den Naturschutzgebieten Mahlpfuhler Fenn und Lindenwald.

Verkehrsanbindung:
Dolle ist im Norden und im Süden mit der B 189 verbunden, die von der A 2 über Wolmirstedt nach Stendal führt. Über die L 29 gelangt man über Burgstall, Sandbeiendorf und Angern nach Rogätz. Busverbindungen bestehen nach Cröchern, Burgstall, Dolle-Stapelkrug, Colbitz, Angern, Blätz und Wolmirstedt.

Das historische Dolle
Das Dorf gliedert sich als typisches Straßendorf in Ober-, Mittel- und Unterdorf. Dies ist auch im Wappen erkennbar durch die Mauerteilung. Die Lebensgrundlage vieler Dorfbewohner war damals die Forstwirtschaft und das Bejagen der Wälder. Die Hofjagden gehörten bis 1931 zu den bedeutensten Ereignissen der Umgebung. Daher auch der Hirsch im Wappen. In „Wüstungen der Altmark“ von W. Zahn steht geschrieben, dass Dolle 1221 Dollen, 1258 die Dolle, 1278 Dollis, 1489 Dolle und 1536 Delle oder Dolla genannt wurde. Dolle kommt von dem wendischen Wort „Dolin“ und heißt Tal. Dolle liegt zwischen den Steinbergen im Süden und dem Dollberg im Norden, also in einem Tal.

Die erste urkundliche Erwähnung findet Dolle am 29. Mai 1221, in welcher Papst Honorius III. dem Kloster Hillersleben seine Besitzungen bestätigt. Am 22. April 1258 bestätigen in Dolle selbst die Markgrafen Johann I. und Otto III. eine Schenkung des Gerhardus dictus de Kirkowe (von Kerkow) an die St. Marienkirche zu Niendorp (Kloster Neuendorf). Diese Abgabe wird am 29. Januar 1278 in Stendal bestätigt, als die Markgrafen Johann II., Otto IV. und Konrad das Kloster Neuendorf beschenken und alle früheren Schenkungen bestätigen.

Gegen mitte des 15. Jahrhunderts soll das Dorf wüst geworden und die Feldmark teils in landesherrlichen Besitz, teils zum Bismarckschen Schloss Burgstall gekommen sein. Wahrscheinlich wurde die Feldmark zum größten Teil von Wald überwachsen, von dem auch der Erzbischof von Magdeburg einen Teil beanspruchte. Das geht aus den Prozessschriften des Erzbistums Magdeburg von 1443 und 1444 gegen den Markgrafen von Brandenburg über Lehnsachen und Jagdgerechtigkeiten hervor, in denen die Markgrafen beschuldigt werden, die Jagd auf Magdeburger Kircheneigentum ausgeübt zu haben. Darunter wird auch Dolle mit den dazugehörenden Hölzern genannt. Am 19. November 1451 verkaufen Ruloff und Werner Schenken von Flechtingen Dolle für 100 rheinische Gulden an die von Bismarck. Borchert von Badeleben verkaufte 1475 vier Hufen erzbischöflichen Lehn zur Dolle, die früher den Bismarcks gehörten an Busso von der Schulenburg. 1481 wurden dann die Schulenburgs vom Erzbischof mit allerlei Gütern, auch mit zwei freien Hufen „zur Dolle“ mit allem Zubehör belehnt. Am 16. August 1481 belehnt darauf in Wolmirstedt der Administrator Ernst des Erzbistums Magdeburg den Henning von der Schulenburg Magdeburg, Albrecht in Hildesheim und Busses Söhne mit mehreren Gütern. Darunter zwei freie Hufen Landes zur Dolle mit allen Zugehörigen. Derselbe belehnt als Erzbischof von Magdeburg am 28. August 1489 in Magdeburg die Familie von Bismarck. So erscheint der Erzbischof von Magdeburg als Lehnsherr von Dolle.

Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges lagen die Äcker noch wüst. Nun plante die Regierung die Anlage einer Kolonie. Im Jahre 1700 befahl der Kurfürst Friedrich III. auf der wüsten Mark eine Stadt mit Namen Friedrichsstadt an der Dohla anzulegen. Aber durch den Einspruch der Oberjägermeister von Pannewitz und von Borstel kam die Anlage nicht zustande. Erst Friedrich der Große nahm den Plan mit Erfolg wieder auf. Im Jahre 1756 wurde eine Kolonie angelegt. Sie bestand im Jahre 1804 aus 22 Feuerstellen mit 177 Einwohnern, einem Krug und einer königlichen Unterförsterei. Auch ein Nebenzollamt von Gardelegen wurde hier eingerichtet. Dolle soll eine markgräfliche Burg gehabt haben, so nimmt Gercken an. 1258 - Oppidum – Stadt genannt. Sie soll von einem Markgrafen bewohnt und in späterer Zeit den Rittern zu deren Schutz überlassen worden sein. Weil sie niemand vor dem Verfall rettete, wurde sie im 15. Jahrhundert abgerissen. Etwa 100m westlich der jetzigen Kirche ist heute noch ein hoher Wall, der sogenannte Burgwall zu sehen, wo man vor einigen Jahren die Grundmauern ausgegraben hatte. Durch die 1844 erbaute Chaussee von Gardelegen nach Magdeburg gewann der Ort an Bedeutung.

Das heutige Dolle
Dolle gehört zur Verbandssgemeinde Elbe-Heide, hat 525 Einwohner (Stand 09/2017) und liegt im Norden des Bördereises am östlichen Rand der Colbitz - Letzlinger Heide, zwischen den Naturschutzgebieten Mahlpfuhler Fenn und Lindenwald.

Schon in früheren Zeiten fanden in Dolle Straßenausbesserungen statt. So wurden schon 1933 Straßenarbeiten ausgeführt, um die lästigen Schlammplätze zu beseitigen. Es wurde der Eingang zur Poststraße reguliert und die Kastanienstraße wurde höhergelegt. 1938 wurden sämtliche Reichs- und Nebenstraßen in Dolle erneuert. Die Straßen wurden mit einer neuen Oberflächenteerung und einem Splittbewurf wieder instand gesetzt. Auch die Straße B 189, die von Dolle nach Stendal führt, wurde fertiggestellt. Der sandige Fußweg, der längs der Durchgangsstraße durch das ganze Dorf verläuft, wurde auch mit einer Splittschicht versehen.

Am 16. September 1992 wurde die Verwaltungsgemeinschaft „Südheide“ gegründet. Seit dem 1. Januar 2010 ist Dolle der Verwaltungsgemeinschaft zugehörig. Dolle war in der Zeit von 1992 bis 1996 im Dorferneuerungsprogramm. Im Rahmen dieser Dorferneuerung wurden in Dolle viele Maßnahmen durchgeführt. So wurde z.B. 1992 eine neue Wasserleitung zum Friedhof verlegt, eine Telefonzelle aufgestellt und der Sportplatz erhielt 2 Kegelbahnen.

Die Dollenser sind stolz, dass sich die Störk - Mess- und Regeltechnik GmbH in ihrer Gemeinde etabliert hat. Neue moderne Produktionshallen entstanden und damit optimal ausgeleuchtete Arbeitsräume. Auch die Zahl der Arbeitsplätze erhöhte sich durch diesen Ausbau. 1993 entstand in Dolle eine Tankstelle, die sich direkt an der B 189 befindet. Zwei neue Buswartehallen entstanden 1996.

Sämtliche Straßen-, Rad- und Gehwege wurden erneuert. Auch der ländliche Wegebau wurde in Angriff genommen. So die Fortführung des Burgstallers Feldweges in Richtung Süden. Die Sanierung erfolgte im Rahmen des ländlichen Wegebaus. Einem Förderprogramm, dass die Nutzung von landwirtschaftlichen Nutzwegen fördert und nicht der Verbesserung der Infrastruktur dienen darf. Ausschließlich Radler sowie land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge dürfen diese Wege nutzen. Neue Grünanlagen entstanden vor der Gemeinde, vor den Heimen und vor der Schule. Hinter der Feuerwehr entstand ein neuer Geräteraum der Gemeinde. Das neue Wirtschaftsgebäude wurde dringend notwendig, da die Kapazitäten der gemeindeeigenen Gebäude nicht mehr ausgereicht haben. Im größten Raum ist die Werkstatt der Gemeinde untergebracht und ein weiterer Raum dient zur Aufbewahrung gemeindeeigener Einrichtungsgegenstände. In Dolle sind einige sehr schöne Denkmäler zu finden.