Die leicht trüben Glasflaschen und einige dazugehörige Bügelverschlüsse aus Steingut hat Heiner Lampa aus Rogätz schon vor einiger Zeit in den Pappeln gefunden. Dort wohnen er und seine Frau seit vielen Jahren am Rande des einstigen Ascheberges. In der Senke davor hat der Rogätzer eine Entdeckung gemacht. Mit sicherem Blick erkannte der 80jährige, dass diese Flaschen etwas Besonderes sein müssen. Auf das Glas aufgeprägt steht da "Ferd. Bones Rogätz".
Heiner Lampa übergab die Flaschen und Verschlüsse unlängst den Heimat- und Kulturfreunden. Die Vereinsvorsitzende machte sich sofort daran und forschte nach. In den alten Chroniken aber fand sich kein Hinweis. Trotzdem glaubt Margitta Häusler sich zu erinnern, dass es laut Berichten alter Rogätzer in der Brinkstraße - auf der Rückseite der heutigen Pension "Elbflorenz" - eine "Brausefabrik" gegeben haben soll. Es müsste vor 1900 gewesen sein. Auf einem anderen Verschluss steht außerdem "Wilhelm Wehlmann - Mineralwasserfabrik - Rogätz/Elbe". Wehlmann betrieb an gleicher Stelle eine Hutmacherei. Stammen daher auch die Flaschen mit dem Siegelaufdruck "Ferd. Bones Rogätz", war er Vorbesitzer der Wasserfabrik?
Über Friedrich Wilhelm Christian Ferdinand Bones steht im Kirchenbuch geschrieben, dass er Schuhmacher war und am 23. April 1844 in Rogätz geboren wurde. Als Vater eingetragen ist August Friedrich Heinrich Bones, Grundsitzer und Leineweber. Die Mutter war eine geborene Theuerkauf.
Ferdinand wiederum heiratete am 21. Oktober 1869 mit 25 ½ Jahren die Albertine Friederike Luise geb. Todtenhof. Sie hatten vier Kinder, geboren 1870, 1872, 1875, 1876. Von ihnen überleben die Tochter Friederike Auguste Lucie und Sohn Wilhelm. Dieser wurde Schiffsführer. Er war es dann auch, der am 7. Juni 1927 beim Standesamt in Rogätz den Tod seines 83 Jahre alten Vaters und „Altsitzers“ anzeigte. „In seiner Wohnung“.
Leider liefern die Akten im Standesamt keinen Hinweis zu der Unternehmerschaft von Bones in Sachen Brause- oder Mineralwasserfabrik. Wer kann dazu Hinweise geben?
