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In Arbeit: Digitales Gedächtnis der Region

Treffen im "Tintenfass" am 6. April. Foto: D. Brich (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Treffen im "Tintenfass" am 6. April. Foto: D. Brich

Heimatfroscher der südlichen Altmark trafen sich am 6. April in Rogätz. Sie machen sich Sorgen um ihre gesammelten Schätze und wollen durch eine gute Zusammenarbeit in der Forschung vorankommen. 

 

Es ist die Region „Dazwischen“ - zwischen südlicher Altmark und nördlicher Börde - die heute nach Spuren ihrer gemeinsamen Geschichte sucht. Denn im Grunde gehört dieses Gebiet nirgendwo so richtig dazu, weder zur Altmark noch zur Börde. Dabei waren die Beziehungen gerade dieser Orte zwischen Ohre, Elbe und Tanger historisch gesehen einmal sehr eng. Heute sind sie quasi „auseinanderdividiert“ und entfremdet.

Das mag sonst niemanden stören, aber Heimatfreunde, die in der Geschichte forschen, fühlen da etwas anders. Jetzt haben sich neun Chronisten und Heimatforscher aus Angern, Rogätz und mehreren Ortsteilen der Stadt Tangerhütte mit Norbert Lazay vom Landesheimatbund und Anette Pilz, der Leiterin des Wolmirstedter Museums, getroffen. Sie saßen am 6. April im „Tintenfass“ von Rogätz, dem Vereinshaus der Heimat- und Kulturfreunde, beisammen. Vorgestellt wurde das Vorhaben „Gedächtnis der Region“, das schon im letzten Jahr von Dr. Dorothee Brich aus Angern, Margitta Häusler aus Rogätz, Albrecht Will aus Tangerhütte und Christian Warnke aus Cobbel initiiert worden war.

Ihnen geht es vor allem um die Sicherung von historischen Dokumenten und Beständen aus vielen Orten besagter Region und um deren Zusammenführen auf digitalen Speichermedien.

„Wir befürchten, dass alte Fotos, Urkunden, Schriftstücke im Müll verschwinden, wenn die Generation der Eltern und Großeltern das Zeitliche segnet. Junge Leute interessieren sich dafür oftmals sehr wenig, wissen das Ererbte nicht zu schätzen“, sagt Albrecht Will, der zur Stadt Tangerhütte forscht und schreibt, „Chronisten und Heimatforschern gehen so wichtige Quellen verloren.“

In diesem Anliegen waren sich alle Teilnehmer in der Runde einig. Jeder weiß, welch erhebendes Gefühl es ist, einen neuen Hinweis in Dokumenten zu finden oder einen Tipp von anderen Heimatforschern zu bekommen. So berichtete Margitta Häusler von einem Hinweis aus Zerbst, dass dort in städtischen Unterlagen aus der Zeit um 1400 die Fähre von Rogätz erwähnt ist. Die Vereinsvorsitzende fand die Original-Notiz im dortigen Archiv. Die Ersterwähnung konnte so um 200 Jahre vordatiert werden.

Aus der digitalen Sammlung “Gedächtnis der Region“ sollen einmal alle Heimatforscher ihren Nutzen ziehen. Wie dies technisch zu lösen ist, damit befasst sich augenblicklich der Landesheimatbund Sachsen-Anhalt. Er hat die Zeichen der Zeit erkannt und will ein Kulturerbe-Netz schaffen. Der Auftakt erfolgt dazu am 17. Mai in Reesen bei Burg.

Die Initiativgruppe „Gedächtnis der Region“ verständigte sich darauf, dass jeder Teilnehmer seine Bestände auflistet. Sie werden sich am 1. Juni in Wolmirstedter Museum erneut treffen, um unter anderem über rechtliche Seiten der Datensammlung und deren Veröffentlichung zu sprechen.

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