Heimat- und Kulturfreunde Rogätz e. V.
Heimat- und Kulturfreunde Rogätz e. V.
Der Heimat- und Kulturfreunde Rogätz e. V. besteht aus über 60 Mitgliedern. Sie haben sich der Traditionspflege, der Erforschung der Ortsgeschichte und dem Erhalt des Klutturms - dem fast 1000 Jahre alten Wahrzeichen des Ortes - verschrieben.
Vom Verein werden übers Jahr vielfältige Veranstaltungen organisiert und überwiegend für die breite Öffentlichkeit angeboten. Dazu gehören Wanderungen, Vorträge und Busfahrten bis hin zu Kabarett-Abenden und Ausstellungen. Unterstützt werden auch Veranstaltungen der Gemeinde, wie das Blütenfest, der Elbebadetag und der Adventsmarkt. Seit 2003 laden die Heimat- und Kulturfreunde zum Klutturmfest ein. Es findet immer am ersten Sonnabend im September statt. Leider musste dieses Traditionsfest jetzt schon zweimal hintereinander wegen der Corona-Pandemie ausfallen.
Im Vereinsheim "Tintenfass" wird seit 2008 eine Dauerausstellung zum Aufenthalt von Max Planck in Rogätz gezeigt. Im Klutturm gibt es auf drei Etagen Ausstellungen zu sehen, darunter eine ständige Schau zum Thema Schifffahrt und Schiffswerft.
Regelmäßig erscheinen Publikationen zur Ortsgeschichte und Kalender mit Rogätzer Ansichten, die sich großer Beliebtheit erfreuen.
17 interessierte Rogätzer trafen sich am 14. April 2003 im Verwaltungsgebäude der VG „Elbe-Heide", um eine Interessengemeinschaft Rogätzer Heimat- und Kulturfreunde zu gründen. Die Initiative dazu hatten die Museumsleiterin Anette Pilz und die Journalistin Margitta Häusler ergriffen. Bei dem damaligen Bürgermeister Franz Luksch fanden sie sofort Gehör und volle Unterstützung. Sogleich wurde ein Vorstand gewählt und ein Veranstaltungsplan aufgestellt. Dem ersten Vorstand gehörten an: Margitta Häusler (Vorsitzende), Anette Pilz (Stellvertreterin), Harald Ittner (2. Stellvertreter), Rolf Neuendorf (Kassenwart) und Antje Römer (Schriftführerin). Aktuell sind im Vorstand: Margitta Häusler (Vorsitzende), Wilfried Kuske (Stellvertreter), Gabriele Pasche (Schatzmeisterin), Rolf Neuendorf (Kassierer), Sabine Braumann (Schriftführerin) und Harald Ittner. Das Interesse an Vorträgen, der Beschäftigung mit Heimatgeschichte, an Wanderungen und Radfahrten, Ausflügen und Ausstellungen war bei den Mitgliedern besonders groß.
Die IG gehörte von Anfang an als Mitglied dem „Verein zur Förderung der Kultur- und Heimatpflege e. V. in Haldensleben" an. So musste nicht sofort ein eigener Verein gegründet werden, erste Erfahrungen wurden in aller Ruhe gesammelt. Der Dachverein half bei der Beantragung von Fördermitteln und mit so manchem guten Rat. Besonderer Dank gebührt dafür Frau Martina Wiemers, der Geschäftsführerin des Vereins.
Erste Aktivitäten der IG waren die Teilnahme am Blütenfest 2003 mit Führungen im Klutturm und am Elbebadetag in Hohenwarthe. Noch im ersten Jahr organisierten wir das 1. Klutturmfest, das inzwischen zur Tradition geworden ist. Fest in jedem Veranstaltungsplan ist auch der „Katerauslauf" am ersten Sonnabend nach Neujahr eingeplant. Vorträge zum Beispiel zur Heeresversuchsanstalt Hillersleben, die Armee Wenck und zu den Garnisonsstädten Wolmirstedt und Haldensleben hat der Historiker Dr. Wilfried Lübeck aus Groß Ammensleben gehalten. Bauingenieur und Denkmalpfleger Erhard Jahn aus Wolmirstedt sprach über historische Dorfformen, die Geschichte der Notdurft und Denkmale im neuen Landkreis Börde. Über Max Planck und seine herausragenden Entdeckungen informierte der Rogätzer Dr. Franz Engel. Dr. Ursula Föllner von der Uni Magdeburg sprach über Familiennamen und die Reporterlegende Heinz Florian Oertel über sein Leben und den Sport. Über Schifffahrtsgeschichte referierte der Magdeburger Buchautor Günter Schmidt. Zu einer Lesung begrüßten wir unser am weitesten entfernt lebendes Mitglied, den Olympiateilnehmer von 1961 Walter Meier aus Halle. Wir haben außerdem Vorträge über den Storch und die Natur am Treuel gehört, erfuhren von Dr. Ulrich Wenner Interessantes über das Rogätzer Platt und erlebten eine Kreuzfahrt und eine Namibiareise der Vereinsvorsitzenden in Wort und Bild nach. Familienforschung war ein Thema, das viel Interesse fand.
Ausflüge per Rad führten uns vor allem an der Elbe entlang von Schönebeck nach Rogätz, von dort nach Ferchland und zurück, nach Tangermünde, immer mal wieder nach Parchau und Pietzpuhl, an das Wasserstraßenkreuz, aber auch in den Lindenwald und zu Effi Briest nach Zerben. Wir waren bei den Elbebadetagen aktiv dabei und öffnen regelmäßig den Klutturm für Führungen. Dort ist 2008 die Schiffer- und Schifffahrtsausstellung neu gestaltet worden.
Tradition ist inzwischen auch unsere alljährliche Busfahrt, an der viele interessierte Rogätzer und auch Auswärtige teilnehmen. Wir waren unter anderem im Spreewald und im Harz, in Sangerhausen, im Wörlitzer Gartenreich, in Potsdam und Halle, im Alten Land, im Weserbergland und 2012 in Berlin.
Zu unseren Klutturmfesten suchen regelmäßig ein bestimmtes Thema für diese Veranstaltung und gestalten dazu Ausstellungen, die von den Rogätzern und auch Leuten aus Nachbarorten mit Leihgaben und Schenkungen „beliefert" werden. Das „Rogätzer Kaffeekränzchen" machte den Anfang, es folgten 2007 „100 Jahre Konservenfabrik" und 2008 „120 Jahre Schiffbau in Rogätz". 2009 lautete das Motto „160 Jahre Eisenbahnlinie Magdeburg - Wittenberge". Der Geschichte des Rittergutes und seiner ehemaligen Besitzer widmeten wir eine Ausstellung im Jahr 2012. Da erinnerten wir auch mit Fotos an des Jahrhunderthochwasser 2002. Zu jedem Fest planen wir schöne Erlebnisse für unsere Jüngsten ein, zum Beispiel Puppentheater und eine Märchenerzählerin, Wettmalen und Hüpfen auf der Hüpfeburg, Goldsuche, alte Spiele mit Springseil, Hulahopp und Stelzen. Zum 7. Klutturmfest kam ein historisches Marionettentheater aus der Altmark. Eine besondere Freude für die kleinen und großen Zuschauer. Das einzige rollende Puppentheater war 2011 in Rogätz, und 2012 gab es einen Kletterklutturm aus Strohballen, gesponsert von Landwirt Klaus Horstmann aus Angern.
Eine Fahrt mit der Kutsche vom „Tintenfass" zum "Bahnwärterhäuschen" nach Loitsche wurde im Sommer 2009 organisiert und auch ein Sommernachtskino am Kanal.
Im Jahre 2005 brachten wir aus Anlass von 60 Jahre Kriegsende eine Broschüre heraus, in der sich Zeitzeugen an die letzten Kriegstage in Rogätz erinnerten. Eine ergänzte Neuauflage erschien 2017. Sie wird immer wieder nachgefragt. Zum Thema "Kriegsende" wurde 2005 auch eine Ausstellung im Kantorat gezeigt. Im gleichen Jahr bot uns die Gemeinde das „Tintenfass" in der Magdeburger Straße 30 als Vereinshaus an. Wir entwickelten ein Konzept und begannen mit dem Innenausbau.
Für den „Sachsen-Anhalt-Tag" 2005 in Magdeburg bauten wir auf einem riesigen Auflieger der Firma Holm Thormann ein „Schiff" und steuerten damit zünftig mit im Festumzug. Auch bei der 1000-Jahr-Feier im Juni 2009 in Wolmirstedt waren wir dabei, diesmal mit einem kleinen Schiff. Die Wassersportfreunde hatten es uns geliehen, wird haben es ein bißchen aufpoliert. Eine Attraktion im Umzug. Zur großen Freude der Leute am Straßenrand.
„Rogätz lacht" ist seit 2006 das Motto eines Kabarettabends. „Die Kugelblitze", die „Zwickmühle" und die „Radio Rabubel Revival-Band", auch "Schwarze Grütze" und das "Bundeskabarett Bonn" mit Sebastian Pufpaff gastierten bisher in der Mehrzweckhalle. Besonders oft kamen die Hengstmann-Brüder und ihr Vater zu uns. Zum Adventsmarkt gestalteten wir Ausstellungen (altes Spielzeug und historische Handarbeiten) und haben einige Male gemeinsam mit der Kirchengemeinde ein Adventskonzert in der Kirche veranstaltet. Die Jagdhornbläser aus Burgstall gaben zwei Konzerte, es kamen außerdem Kinder aus dem weißrussischen Pinsk und andere Künstler zu uns nach Rogätz.
Im Jahr 2007 haben wir das Vereinshaus „Tintenfass" Schritt für Schritt ausgebaut, es bekam eine neue Eingangstür und neue Fenster. Foyer, Flur und Küche wurden gefliest und eingerichtet. Wir hatten eine „Torhaus-Aktie" herausgegeben, um einen Teil der Kosten durch Sponsoring mitzutragen. Im April 2008 war es dann soweit. Der Fußboden im Versammlungsraum war verlegt, die Wände gemalt, Decken eingezogen, die Toilette war fertig und auch die Fassade hatte dank der großen Unterstützung durch die Gemeinde eine frische Haut bekommen. Aus Anlass des 150. Geburtstages von Max Planck haben wir am 26. April 2008 eine Ausstellung über den Nobelpreisträger eröffnet, die seither auf großes Interesse stößt. Wer es noch nicht weiß: Max Planck und seine Frau Marga haben in den 1930er Jahren mehrfach auf dem Rittergut Rogätz die Sommerfrische verlebt und wohnten dort von Oktober 1943 bis Mai 1945. Über die Geschichte der Plancks in Rogätz ist ein Beitrag in dem Heft „Börde, Bode, Heide" des Landkreises erschienen. Auch in der „Volksstimme" und in der „Zeit" wurde über Max Planck in Rogätz berichtet. Zeitzeugen erinnerten sich. 2012 erschien ein Begleitheft zu unserer "Rittergut"-Ausstellung und die Familie von Alvensleben unterstützte uns mit dem Nachdruck der Geschichte ihrer Familie auf dem Rittergut Rogätz. Von Nachfahren mehrerer
Besitzer bekamen wir Fotos und andere Dokumente für die Ausstellung. Zum 10. Klutturmfest unter dem Titel "Mit Musik geht alles besser - besonders in Rogätz" haben wir einige Exemplare einer von Lehrer Willi Janeck in den 1940er bis 1960er Jahre handschriftlich verfassten Chronik druckreif übertragen und drucken lassen. Eine Ausstellung erinnerte an das 1972 ausgezeichnete "Beste Dorfensemble des Bezirkes Magdeburg". Manchmal fanden auch Veranstaltungen im Klutturmkeller statt, der sich durch ein unvergleichliches Ambiente und beste Akustik auszeichnet.
Ganz neu im „Tintenfass" ist eine wunderschöne Holztreppe der Firma Thomas Gellert aus Lindhorst. Die Gemeinde - mit der wir einen Leihvertrag abgeschlossen hatten - unterstützte uns erneut. 2009 sind wir unser Ziel angegangen, ein eingetragener Verein zu werden. Wir haben uns umbenannt in „Heimat- und Kulturfreunde Rogätz e. V.", haben uns eine Satzung und eine Geschäftsordnung gegeben. Die Eintragung beim Amtsgericht in Stendal ist am 20. Mai 2009 unter der Nummer 1946 erfolgt.
2011 und 2012 wurde das Dachgeschoss gedämmt und ausgebaut. 2021 ließ der Verein alle Räume im Erdgeschoss durch die Malerfirma Winkelmann renovieren.
Ein besonderer Höhepunkt war 2019 die unter unserer Federführung organisierte und finanziell in der Hauptsache von uns getragene 875-Jahrfeier in Rogätz mit einem großen Festumzug, mit viel Musik und Feiern auf der Schlosswiese.
Ende 2021 wurde neben dem Vereinshaus ein Preußischer Ganzmeilenstein errichtet. Er war zuvor umfangreich restauriert worden. Zuvor hatte er 140 Jahre lang auf dem Bauernhof von Rusches in der Nachtweide gelegen. Zahlreiche Spenden, Fördermittel und die technische Unterstützung durch Unternehmen machten die Rettung des Kleindenkmals möglich.
Zum Klutturmfest am 3. September 2022 wurde im Klutturm eine neue Dauerausstellung eröffnet. Im Rittersaal in der dritten Etage ist die Ausstellung "Die Burg Rogätz" zu sehen. In der Mitte des Raumes liegt auf einem flachen Podest die 2,50 m mal 2,50 m große Landkarte, die den Umkreis von 7 km rund um den Klutturm zeigt und zwar aus der Zeit um 1900. An den Wänden hängen zehn große Schautafeln mit Informationen über die Burg, mit Kopien historischer Land- und Elbstromkarten und zur Chronik der Burganlage und ihrer Herren. Außerdem sind das einzig erhalten gebliebene zweiflüglige Holzfenster, Firststeine und andere archäologische Fundstücke von der Burg ausgestellt. Auch deren erste Darstellung in Form eines Gemäldes von 1888 und ein Stammbaum der Familie von Alvensleben werden gezeigt, die in Rogätz fast 500 Jahre Lehnsherren waren.
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Öffnungszeiten
Planck-Ausstellung im Vereinshaus und Klutturm nur auf Nachfrage bzw. vorheriger Anmeldung
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